Wikinger und Haithabu

Das passt doch wie die Faust aufs Auge. Die netten Busdorfer sahen eigentlich gar nicht so aus, wie ihre Ahnen aus grauer Vorzeit. 2-3 hatten entfernte Ähnlichkeit mit dem mächtigen und immer hungrigen Faxe, die restlichen haben wahrscheinlich irgendeinen Migrationshintergrund. Apropos „hungrig“; Der WSV wurde von einem gigantischen Büfett in der riesigen und leider eiskalten Halle in Schleswig überrascht, welches ein Vergleich mit der Festtafel an Odins Seite in Walhalla nicht zu scheuen brauchte. 2 nette Burschen vom Team TÜCHSEN wiesen die Recken in die Tiefen der Schlemmertafel ein und verkündeten stolz, die Riesentorte selbst fabriziert zu haben – ohne Mama Tüchsen.

Im Vorspiel Busdorf gegen Wattenbek, dem Duell der Aufsteiger, zeigten sich die Gastgeber nach anfänglicher Zurückhaltung äußerst schlagkräftig über die Außenpositionen (Vater Tüchsen und Außenbomber Paschkowski in Höchstform). Wattenbek wurde mit 3:1 niedergemetzelt und damit die ersten 3 Verbandsligapunkte der Vereinsgeschichte eingefahren. Die gut besuchte Tribüne tobte.

Jetzt musste der WSV aus der Landeshauptstadt beweisen, dass sie nicht zu Unrecht auf Platz 2 der Tabelle stehen. Kapitän Schreiber hatte in der ersten Partie den Gegner auf das Genaueste analysiert und wusste daher um seine Qualitäten auf der Außenbahn. Mit Steinmetz, Beutlin, Lang, Durak, Hoffmann, Banck und Pleß stellte er eine unerschrockene und schlagkräftige Truppe aufs Feld. Zuspieler Radü sollte im Laufe des Spiels Beutlin entlasten und Joker Jarr konnte man zur Not auf allen 3 Angriffspositionen bringen. Schreiber wurde auf die Bank strafversetzt, hatte er doch beim Abschlusstraining die „Motivationsliegestütz“ nach mangelhafter Übungsdurchführung, regelwidrig auf den Knien ausgeführt, was natürlich nicht unentdeckt blieb.

Busdorf seinerseits überraschte die Wikinger mit einer ungewohnten Aufstellung. Weder Zuspieler Faxe Michaelsen noch Bomber Paschkowski waren auf dem Feld zu sehen und wo war überhaupt Wurstbrot Merkel. Hatte der Aufsteiger das Match etwa schon vorher im Geiste abgeschenkt, oder hatte Trainerfuchs Kay Helm irgendeinen Geheimplan in der Tasche? Man weiß es nicht. Busdorf begann mit soliden Angriffen von allen Positionen und der große Tabellenabstand war für die zahlreichen Fans auf der Tribüne nicht zu erkennen. Die Recken aus Kiel hingegen wirkten zu Beginn ein wenig unbeweglich – ja man könnte auch sagen hüftsteif. Lag es an der kalten Halle, oder an den vorher in Massen eingenommen Leckereien – oder an den hundert Liegestütz beim Abschlusstraining. Diagonalspieler Pleß versuchte mit einer ausrangierten langen Ellie von seiner Oma mütterlicherseits seinen Körper warm und geschmeidig zu bekommen. Dieses Vorhaben misslang ihm leider gänzlich. Nicht nur, dass er sich so zum Gespött der Zuschauer machte – nein, sein Lendenwirbelbereich kollabierte Mitte des zweiten Satzes, so dass Allzweckwaffe Jarr (mittlerweise auf der Bank fast vollständig stocksteif gefroren) ins Match geschmissen wurde.

Das Spiel selbst, nun ja war recht flott aber keineswegs hochklassig. Gut gefielen die beiden Mittelblocker Hoffmann (viele Angriffspunkte) und Banck (mit seiner Aufschlagserie im zweiten Satz). 3:0 hieß es am Ende standesgemäß für den WSV. Busdorf hat mit der am heutigen Tage gezeigten Leistung gute Chancen auch in der nächsten Saison noch in der Verbandsliga auf den Ball zu prügeln – die immer hungrigen Wikinger wären auf jeden Fall schwer dafür.

Nach dem Match wurde noch zünftig nach uralter Tradition in der Pupille geschmaust und von alten Zeiten geredet. Als man ja irgendwann fast in die Regionalliga aufgestiegen wäre und nur der böse SHVV oder die eigene Unfähigkeit sich ordentlich anzumelden, dies verhinderte.


Eine schöne Adventszeit wünscht allen Volleyballer der Schreiber DOC