Gelb ist das neue Schwarz!

Bevor ich zum ersten Spiel des vorletzten Heimspieltages der Saison komme, zunächst noch eine

kleine Ode an unsere neuen Trikots mit einem riesen Dank an die Sponsoren!

von links oben: Rika, Katha P., Manu, Judith, Sina, Elli, Swenja, Jule; von links unten: Torben, Jytte, Simone, Merle, Kathi, Captain Katha, Rajka; leider fehlen: Antje, Inga, Josi
von links oben: Rika, Katha P., Manu, Judith, Sina, Elli, Swenja, Jule; von links unten: Torben, Jytte, Simone, Merle, Kathi, Captain Katha, Rajka; leider fehlen: Antje, Inga, Josi

Ihre Premiere feierten

sie bereits am 3.1.2015 am Pokaltag in Elmschenhagen, obwohl wir uns in der eiskalten Halle lieber

einen Bären aufgebunden hätten (einen Webbären, versteht sich!). Spieltechnisch kam da nur der

Muskelkater eine Runde weiter, weshalb ich lieber zurück zu unseren Trikots komme. Mit hummel

liegen wir im absoluten Trend der Saison 2014/2015. Stimmen, die diese Marke schon seit Jahren

forderten, waren ihrer Zeit einfach voraus. Das Internet, welches „sich nie wirklich durchsetzen

wird“ habe ich mal zu unserer Farbwahl befragt. Die Farben -na klar, selbstverständlich- Gelb mit

einem Hauch von Schwarz für den Libero.

• Gelb ist die Farbe, die wahrgenommen wird, wenn Licht mit einer spektralen Verteilung ins

Auge fällt, bei der Wellenlängen zwischen 565 und 575 nm dominieren.

• Gelb ist eine Grundfarbe.

• Gelb in Kombination mit Schwarz (sozusagen kein Gelb) ist in der Natur eine Warnfarbe,

was wohl auf dem Kontrast zwischen „Hell“ und „Nicht-Hell“ beruht. Für giftige Tiere ist

diese Färbung typisch – sie signalisiert potentiellen Fressfeinden: „keine brauchbare Beute“

(bei Menschen z.B. für Warnzeichen vor Gefahren (wie Hochspannung), das Blindenzeichen

lassen wir hier mal außen vor).

• Das Postgelb ist für unsere (Zu-)Steller ein Qualitätssiegel.

• Gelb vertritt häufig die Stelle der Farbe des Metalls Gold (Anmerkung: sollten wir bluten,

sind wir so richtige Patrioten und Gold ist nur für die Kaiser bestimmt...).

• Das Gelbe Trikot kennzeichnet bei der Tour de France den Führenden der Gesamtwertung.

Beim Biathlon auch! --- wichtiger Hinweis an Merle an dieser Stelle: nächstes Rennen

23.01. 14:30 Uhr 7.5 km Sprint Women ---

• Goldgelb symbolisiert Allgemein die Ewigkeit, weiter steht Gelb für Ruhm und Fortschritt.

Zitrone – Frische – Fröhlichkeit – Lebensfreude – Lebenskraft

• Gelb ist (fast nur) in Deutschland und Österreich die Farbe der liberalen Partei.

• Gelbfieber, Gelbsucht passt im übertragenem Sinn auch.

• Gelbe Karten ziehen Torben an, wie Mücken das Licht.


Oder einfach nur: es sind unsere Vereinsfarben!


Da ich aber weiß Gott die bad taste party unter den Modebloggern bin, komme ich lieber schnell

zum wesentlichen Teil, dem ersten Spiel des Tages gegen VSG Flensburg-Adelby. Vom Hinspiel

waren wir auf ein hochklassiges Volleyballspiel eingestellt, welches wir trotz Verletzung von Merle

im vierten Satz mit Rückstand, alle auf ungewohnten Positionen gemixt, mit super Kampfgeist und

angepeitscht von Co-Trainer Heiko mit 1:3 für uns entscheiden konnten. Ich war nicht dabei, aber

bei Manus bewegender Erzählung traten mir die Tränen in die Augen :D!

Vorweg die gute Nachricht: alle zuvor Verletzten, Kränkelnden oder post-Feiertag-Deprimierten

waren wieder an Bord, Häuser waren fertig gebaut, Babys gestillt, Rajka schaute wieder beim

Training vorbei und wir erwarten sehnlichst Zuspielerin Josi zurück (am meisten wohl von Manu

vermisst, die noch etwas über Außen zu klären hat...). Antje und Inga ließen kollegial gleich von

vorn herein weg, fehlten somit leider auch auf dem Mannschaftsfoto. Eine gute Überleitung zur

schlechten Nachricht: jeweils eine Dame musste pro Spiel gestrichen werden. Unseren Flummi

Rika traf es im ersten Spiel, Swenja im zweiten, bedeutete jedoch zwei Anfeuerer im Fanblock

mehr auf der Habenseite.

Im ersten Satz starteten Merle, fest etabliert im Zuspiel, Sina und Jytte über Außen, Judith (-möge

das Außenband halten-) und Jule als Mittelblockerinnen, Swenja auf der Diagonalposition und

Simone als Libero. Erster Ballwechsel und zack die Führung für uns. Allerdings folgte auch gleich

die erste Aufschlagserie der Nummer 2 vom VSB, die noch mehrere davon in petto hatte an diesem

Tag. Das kann unsere Jytte auch, frisch zurück aus dem Höhentrainingslager verwandelte sie

druckvoll ein 5:7 aus unserer Sicht in ein 10:7. Es wurde ein schnelles Spiel auf hohem Niveau mit

tiefer Abwehrarbeit und super Stimmung auf der Bank. Merle zeigte ein (gelb-)goldenes Händchen

beim Bedienen ihrer Angreifer und sollten die Außen mal nicht hart oder härter durch den starken

Block der Gegner kommen, stand die Blocksicherung bereit oder der Ball ging einfach zu Jule, die

heute einfach alles stilsicher verwandelte. Mal im Ernst, Jule ließ sich ihre drei Monate Pause nicht

anmerken. Sie hat wahrscheinlich das Haus mit ihren eigenen Händen gebaut so unbeeindruckt war

sie von sechs Sätzen unter Volldampf, von Merle und Manu an kurzer (Rettungs-)Leine gehalten

und behielt stets Wums und Köpfchen. Flensburg blieb allerdings immer ein μ im Vorteil. Den

Vorsprung holten wir zwar hier und da mal wieder auf, hatten dann jedoch plötzlich keinen Dampf

mehr auf 'ne Führung. Unser Schicksal besiegelte mal wieder eine Angabenserie der Gegner, der

wir nur ein wirklich sehr müdes Lächeln, zumindest schicke Trikots und 'nen Krumen Brot in der

Backentasche entgegen setzen konnten. Der Satz ging mit 22:25 an die Gäste aus Flensburg, machte

jedoch Lust auf mehr und fühlte sich keinesfalls wie ein drohender Untergang an. Der zweite Satz

hingegen schon... Der Startsechs und auch der später eingewechselten Kathi (trotz super

Abwehrleistung) gelang es laut Spielbogen und Gefühl nicht mehr den Druck in den Aufgaben

beizubehalten und Flensburg zeigte sich entschlossen als Gummiwand. Selbst die guten

Blockaktionen von Manu gegen die hochgewachsene Außenangreiferin, an die Merle und Swenja

einfach nicht „heran reichten“, machten den Kohl nicht mehr fett. Und das nach der flammenden

Rede zuvor von Captain Katha über „zweite Sätze und ihre Tücken“. Wie ich uns Mädels einschätze

und ich spreche da üüüüüüberhaupt nicht von mir, wollten wir es einfach gaaaanz besonders gut

machen nach der Ansprache und dem Wissen: Katha ist weise, sie hat uns alle schon zum Bitte und

Danke sagen erzogen, das MUSS JETZT EINFACH MAL KLAPPEN!!! Das tat es nicht... Der

Dienstag ist einfach der neue Montag und der zweite Satz der neue erste! In Zahlen ausgedrückt

bedeutete das ein 17:25 in Richtung Tabellenspitze.

Der dritte Satz sollte ein wahrer Krimi werden, aber einer der skandinavischen Sorte: fesselnd durch

hohes stilistisches Niveau mit komplexen, mehrdimensionalen Charakterzeichnungen, schockierend

durch die detaillierte Gewalt und auch ein wenig sozialkritisch und düster (wenn man das Ende

bedenkt). Mithilfe schärferer Aufgaben und mehr Spielübersicht unsererseits konnten wir eine

kleine Führung bis in die Mitte des dritten Satzes halten. Wir stellten unseren Block um, konnten

uns in der Abwehr besser auf die harten Einschläge der Gegner einstellen und versuchten mit

Angriffs- und Schlagvariationen die kleinen Lücken im wuselnden Ameisenhaufen der

gegnerischen Abwehr zu finden. Doch wieder ein-zwei Annahmen, die uns weg rutschten, bis es

wieder17:21 stand. Torben reagierte taktisch klug, nahm die Auszeit und riet uns... weiß ich leider

nicht mehr, war zu sehr im Tunnel, sorry :D! Aber unterbewusst muss es irgendwie angekommen

sein, denn Swenja brachte mit ihren BESTIMMT gewollt und gekonnt platzierten Aufgaben die

Wikerinnen wieder ins Spiel zum 21:21. Leider gelang dem Flensburger Trainer ein ähnlich guter

Schachzug, indem er mit seiner Auszeit wohl Judith durcheinander brachte, die den Satzball

verschlug. Da Judith jedoch die nervenstärkste Person ist, die ich kenne, hatte sie BESTIMMT

einfach nur Bock auf den nun mitzubringenden Strafsekt (es sollte auch nicht der letzte an diesem

Tag werden!) oder hatte Angst um die neue Familienkamera, mit der Heiko rasender Reporter

spielte? Ein packendes Hin- und Her (vor allem beim wilden Wechselspiel der Gegner) war das

Resultat und am Ende ging der Sieg an die immer ein Stück höhere, schnellere, härtere und

souveränere Mannschaft aus dem hohen Norden. Den letzten, bitteren, verreckten Shotversuch der

Verfasserin zum 25:27 lassen wir hier mal bitte außer Acht, is meine Pressefreiheit, so! (Den hab ich

eh in meinen Träumen und beim Dienstagstraining mit BESTIMMT 10 Shots hinter den Block

wieder gut gemacht, jawoll!). Wie ein 0:3 fühlte sich die Niederlage nun wirklich nicht an, es

machte riesen Spaß und ein wenig stolz waren wir auch. Nun haben wir endlich dem Wurm der

Saison gezeigt, wo er die Locken hat, jawoll!


Nun zum zweiten Spiel gegen den TSV Russee oder wie ich es gerne nennen möchte:

Mit David Hasselfhoff zum Sieg (er würde es glauben...)

Genau, wir besannen uns nämlich für die Heimspieltag-Playlist unserer Wurzeln zurück und da die

ja bekanntlich bei einer nicht unbeträchtlichen Anzahl von Wiker Damen etwas tiefer gehen, kamen

dann auch die wahren Klassiker zum Zuge. Die Songauswahl, -probe und vor allem der Recall

führte bei (BESTIMMT) einigen auch zu wahrlichen Eskalationen am Vortag, bei denen die

Küchenjalousie im Zusammenspiel mit ersten Sonnenstrahlen und Staubbrocken zur Discokugel

mutierte. Wo Edelfan Malte von den Wiker Herren (oder „günstiges Sonntagsbrunch“, wie er es

nennt) noch enthusiastisch zu „Mila Superstar“ mit sang, distanzierte er sich dann klar zu „Looking

for Freedom“. Für die Zuschauer gab es sonst noch in der Pause das Schreibersche Starensemble in

einer Neuauflage von „Starlight Express“ sowie sämtliche Wiker Sprösslinge zu casten. 6 muntere

Kiddies wurden hier gewickelt, dort gefüttert, da bespaßt und geknuddelt und anschließend von all

dem wieder getröstet. Ein riesen Respekt und Dankeschön geht an dieser Stelle mal an unsere

wackeren Spielermänner!!!!

Achja, von einem Spiel gibt es ja auch noch zu berichten... Wobei ich doch noch mal 14 Stunden

zurück ausholen möchte. Da spielten sich nämlich auf einer WG-Party sehr skurrile, aber schon

höchst vortaktische Szenen ab. Schnapsgläser wurden zunächst über Dritte, dann persönlich

versucht an den (gegnerischen) Mann zu bringen und wurden mädchenhaft BESTIMMT 'ne Stunde

hin und her über die Tischfläche geschoben: „Nein du...“, „nein, du“, „nein du...hihi!“

Heimtückisch, heuchlerisch wohlwollend war der Plan anzustoßen und dann unbemerkt, flink mit

Pokerface den Shot seinem Partner zu zu schieben. Nach Außen muss es ungefähr so ausgesehen

haben: „Boah ey waaas, Russee ist auch hier, gegen die spielen wir doch morgen, ey, die füll ich

mal ab. Voll gute und innovative Idee, kommt keiner drauf, kleiner Schritt für mich, großer für den

Verein. Zuerst werde ich dann in die ewige Stammsechs, hall of fame gehieft, dann die

Weltherrschaft....“ Doch schon angesichts so einer fiesen Idee kam die Schamesröte ins Gesicht, hat

man auch noch laut gesagt, den Füchsen aus Russee kam eh ein ähnlich schlauer Gedanke und

Tischflächen gab's da schon mal gar nicht. Ergo, statt Weltherrschaft kam die Streichung für das

zweite Spiel! „Also Kinder, passet gut auf und lernet! Wenn Euch jemand einen Schnaps anbietet,

sagt niiiiieeeemals NEIN, das Karma schlägt zurück! Aber: keine Macht den Drogen, nach zwei

Uhr nachts geschieht nichts Gutes mehr und der nackte Mann funktioniert zwei von drei Mal!

Aber nun tatsächlich zum Spiel :)!

Um 13:15 Uhr standen für den Wiker SV Manu als Zuspielerin auf dem Feld, Jytte und Rika über

die Flanken, Captain Katha und Jule blockten fröhlich in der Mitte, Elli im Diagonalfeuer und

Simone diesmal mit Dauerkarte als Libero. Wir begannen gleich stark und druckvoll in den

Aufgaben und Angriffen, sodass der kleine Vorsprung nie wirklich wackelte. Die Annahmeriege um

Simone agierte sicher und auf die ersten zweite-Bälle-Versuche war man vorgewarnt. Aus dem

Training weiß man, dass wenn man die Bälle Rika nur weit genug raus und an's Netz stellt, sich die

Ex-Turnerin flummiartig in die Höhe schraubt und sie ihre Linkspeitsche in den Dreimeterraum

raus holt, jiha! Elli schlug in gewohnter Manier einfach über den wieder landenden Block und das

Zusammenspiel von Manu mit Jytte und den Mitten war einfach zu schnell für einen dichten Block.

Zum Schluss noch zwei satte Serien von Jytte und Jule und schneller als Haare Waschen ging der

erste Satz in den Kieler Norden mit 25:16. Der zweite Satz verlief ähnlich schnell und schmerzlos.

Den Blockaktionen der Gegner oder häufigen Blockabprallern lies Simone keine Chance, in der

Schweiz wird Soutien eben noch groß geschrieben! Zusätzlich profitierten wir von den Eigenfehlern

der Russeer zum weiteren Satzgewinn mit 25:19. Aber Russee wäre nicht Russee, würden sie nicht

irgendwann von Flucht in Kampf übergehen und das taten sie auch. Zwar hielten wir den gesamten

Satz einen Vorsprung auf unserer Seite der Punktetafel, doch bange Erinnerungen an eigentlich

immer Fünfsatzspiele gegen den TSV blitzten plötzlich auf. Eigentlich sind Dreisatzspiele auch gar

nicht so unser Ding, die putzige Katha für Elli machte ihre Sache genial, könnte gerne so noch nen

Satz länger spielen und schließlich erwarteten wir noch einen Überraschungsgast... Doch plötzlich

war Schluss! Mit 25:22 beendeten wir das Derby und pünktlich zum Abpfiff, so kennen wir sie,

kam standesgemäß ausflippend die liebe Anne in die Halle gestürmt. Ein fröhliches Wiedersehen

wurde mit Duschsekt und Essen im Jack's abgerundet. So kann gerne ein Wochenende enden!

Am kommenden Samstag geht’s im zweiten Spiel des Tages weiter gegen die heimstarken

Neumünsteranerinnen. Wir erinnern uns an den letzten, spannenden Spieltag der Saison 2013/2014,

wo wir in Neumünster zwar im fünften Satz verloren, aber uns mit einem Punkt und einem Satz im

folgenden Spiel Neumünster gegen den Wiker SV 3 den zweiten Tabellenplatz vor unseren Mädels

sichern konnten. Das waren Zeiten... Diese Saison gewannen wir zwar den fünften Satz gegen VCN

in der Hinrunde, stehen aber längst außer Konkurrenz auf dem uns unbekannten fünften Platz und

unsere Dritten rasen allen an der Tabellenspitze davon, Respekt! Wir wollen den Schwung, die gute

Laune und das freie Spiel der letzten Heimspieltage (und David!) mit nehmen und freuen uns auf

ein kämpferisches, spannendes Spiel!

Eure zweiten Damen