Wildes Geschrei in der Gellerthalle

Der Sonntag, an dem der Kieler TV seinen Heimspieltag gegen Neumünster und Wik ausrichtete, begann sonnig und früh. Um 10:15 trudelten wir noch leicht verträumt in der legendären Gellerthalle ein, während KTV 4 schon ein 35min Aufwärmprogramm hinter sich hatte.

Zum Glück durften wir das erste Spiel pfeifen. Das gab uns genug Zeit mit Hilfe von Kaffee und Snacks unsere Müdigkeit wegzufuttern.

Unser Spiel startete um 13:10 Uhr. Beginnen durften Tonja im Zuspiel, Luisa und Rosi über Außen, Krissi und Manu über Mitte, Lina als Diagonal und Elli war unsere Libera.

Katha hatte uns zuvor als Kapitänin die Angabe erbeutet, was Manu gleich nutzte und den ersten Aufschlag zwischen den gegnerischen Annahmespielern versenkte. "Perfect start!"

Auch Lina performte im Aufschlag und schoss eine Serie von 7 Aufschlägen, ehe die Kielerin Lea Kruse uns ein wenig ins Straucheln brachte. Schon da war abzusehen, dass es noch einige Annahmeprobleme geben wird.

Aber im ersten Satz waren wir einfach in top Form, sodass wir den ersten Satz souverän mit 25:19 nach Hause holen konnten.

Im zweiten Satz starteten wir mit der gleichen Aufstellung und durften uns gleich zu Anfang mit den Kruse-Floats beschäftigen. Junge, was haben die gewackelt in der Luft!

0:5 für den KTV stand es, als Micha dann die erlösende Auszeit nahm. Danach holten wir uns den sechsten Punkt und waren wieder am Drücker. So katapulierten Sina und Krissi uns zum Ausgleich, 8:8. Aber ehrlich gesagt, lief in diesem Satz viel weniger gut als im Satz zuvor. Unsere Annahme war oft zu dicht, um mal damit anzufangen. Tonnis Zuspiel gaben wir somit wenig Chancen und unsere Aufschläge landeten mehr oder weniger kraftvoll im Netz. Wenn wir es doch bis zum Angriff schafften, fanden diese dann die gegnerischen Blockspieler, die widerum die Löcher in unserer Sicherung. Seine zweite Auszeit gebrauchte Micha bei einem Spielstand von 12:17. Danach fanden wir zwar wieder einigermaßen ins Spiel, aber nicht gut genug, um das Blatt zu wenden. Der Satz ging mit 17:25 für KTV aus.

Auch im 3. Satz war der Wurm drin. Die Annahme landete weiterhin zu dicht am Netz und Tonni konnte sich noch so Mühe geben, aber im Angriff machten wir die Bälle nicht tot. Das erwähnenswerteste aus diesem Satz sind die Aufschlagserie von Sina und Manus sensationelle Blockkünste. So verbesserten wir uns um immerhin 3 Punkte, nämlich insgesamt 20 am Ende des Satzes.

Wenn wir im vierten Satz nicht besser gespielt hätten, wäre es vorbei gewesen.  Und der Satz begann wieder nicht vielversprechend. Lea Kruse und Emma Mau, die mit frischen 17 Jahren zu den ältesten Spielerinnen ihrer Mannschaft gehören, bombardierten uns mit Aufschlägen, sodass Micha zu einer Auszeit bei einem Spielstand von 1:6 gezwungen war. Die Annahme verbesserte sich danach leicht, sodass wir wieder zum angreifen kamen. Aber so richtig konnten wir dem Kieler Druck nichts entgegenbringen, bis Tonni bei 6:15 zum Aufschlag kam. Das war der Wendepunkt schlechthin! Von den 6 Aufschlägen die Tonni gekonnt an der Außenlinie des Kieler Feldes platzierte, waren 5 Asse dabei. Wahnsinn!

Ab dann wurde es richtig spannend, was man daran merkte, dass wir uns nach jedem Punkt die Stimme aus dem Hals brüllten.

In der Abwehr liefen und kratzten wir, was das Zeug hielt! Kein Ball wurde aufgegeben und wenn es noch so unmöglich schien. Das machte sich bezahlt. Die geretteten Bälle mussten zwar rübergebaggert werden und wurden problemlos von den Kielern eingesammelt, aber wir hatten Manu "das Blocktier" vorne am Netz. Manu sorgte dafür (Achtung Übertreibung), dass quasi alle Angriffe, die nicht mindestens 2m oberhalb der Netzkante geschlagen wurden, wieder im Kieler Spielfeld einschlugen. Und wenn wir doch Bälle zurückbekamen, dann war Elli zur Stelle und schnappte sie sich in der Abwehr.

Im Angriff schmetterten Luisa und Sina über Außen was das Zeug hielt und Lina entdeckte über Diagonal den stark diagonalen Schlag zwischen Position 1 und 2 für sich. Tonni stellte super Pässe über Mitte, wodurch Katha und Manu die Bälle am Kieler Block problemlos vorbeitricksen konnten.

Apropos Tonni... Ihrem kühlen Kopf haben wir es zu verdanken, dass wir den entscheidenen Rückstand von 22:24 aufholten. Danke Tonni, dass du im richtigen Moment zum Angabengott gefunden hast!

Eine knappe Kiste, aber den Sack konnten wir mit 26:24 zumachen!

Im fünften Satz konnte uns nichts mehr halten!  Beim Zusammenkommen schrien wir uns die Trommelfelle aus den Ohren, während die Wiker Zuschauer wild jubelten, klatschten und mit teils eingegibsten Füßen trampelten (Gute Besserung an dieser Stelle an unsere Mittelblockerin Jenny, die beim Training am Donnerstag leider umgeknickt ist).

Wir trotzten den Angriffen von Lina Hesse und Lea Kruse, die uns in der Abwehr hilflos haben dastehen lassen und spielten unser Spiel! Tonni verteilte die Bälle mutig und variabel im Zuspiel, Elli gab ihr die Vorlagen und Sina, Manu, Lui, Katha und Lina spielten mit dem Kieler Block oder trafen die Lücken. Den alles entscheidenen Satz konnten wir mit 15:12 für uns entscheiden und holen uns damit 2 Punkte aus Kiel!

Zusammenfassend kann man sagen, dass wir an diesem Wochenende im Groben und Ganzen wunderbar funktioniert haben. Man muss bedenken, dass wir das Zuspiel und die Libera Position mit Spielern besetzt haben, die eigentlich andere Positionen spielen.

Umso schöner, dass wir uns insgesamt 5 von 6 möglichen Punkten schnappen konnten und immer mehr als Mannschaft zusammenwachsen.

Woran wir noch arbeiten können ist sicherlich die Annahme und die Durchschlagskraft im Angriff.

Um das zu verbessern, haben wir bis zum nächsten Spiel am 28.10 ausreichend Zeit.