Von 20:16 auf 0:16 in unter einer Minute

Am Samstag hieß es für die Wikinger: auf nach Neumünster und 3 weitere Punkte für die Meisterschaft erbeuten! Der Spieltag fing jedoch schon schlecht an, denn die Bierfrage war bis zur Abfahrt aus Kiel immer noch nicht geklärt. Gleichzeitig gurkten wir endlos durch Neumünster, um die Sporthalle zu finden und fuhren dauernd um das hiesige Gefängnis herum. Viele vermuteten schon ein schlechtes Omen und wollten noch vor dem Spiel die Flucht ergreifen, doch Mannschaftsführer Schreiber wirkte beruhigend auf die Wikinger ein und schlussendlich konnte die Halle, nach Befragung der Seher, gefunden werden. Der Bierfrage nahm sich dann dankenswerterweise Libero Steinmetz während des ersten Spiels an, sodass alles wichtige geklärt war.

Insofern starteten wir gut gelaunt nach dem ersten Spiel VC Neumünster gegen Strande (3:1) mit unserem Aufwärmprogramm. Das Schiff war gut besetzt, lediglich einzelne Wikinger hatten sich vorher abgemeldet. Wikinger Schreiber gab den Zettel mit der Aufstellung ab, die Schiedsrichter kontrollierten die Aufstellung inklusive der Spielernummern (oder auch nicht) und es konnte losgehen. Wir kamen gut in den ersten Satz rein, der ehemalige Regionalligist Neumünster stand jedoch insbesondere in der Feldabwehr sehr stark und der Libero kratzte einige Bälle noch vom Boden. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für die Wikinger. Beim Stand von 20:16 wollten wir kurz nach der Aufstellung fragen. Unsere Nummer 4 sollte Angabe haben. Aber Moment, die Nummer 4 stand gar nicht auf dem Feld?! Es machte sich Verwirrung breit. Bei unserem Aufstellungszettel war statt der Nummer 14 die Nummer 4 eingetragen. Die stand aber gar nicht auf dem Feld. Mit anderen Worten: unsere bisher erspielten Punkte waren ungültig und plötzlich stand es 16:0 für Neumünster. Im Folgenden konnten wir uns zwar noch 8 Punkte erspielen, genützt hat es aber auch nichts mehr. Den ersten Satz gaben wir 25:8 an Neumünster ab.  

 

Nach der Aufregung im ersten Satz wollten wir uns in der Satzpause beruhigen und wieder auf das Spiel konzentrieren. Dies gelang uns zum Glück sehr gut. Mit druckvollen Angaben konnten wir die Neumünsteraner Annahme in Schwierigkeiten bringen. Bei den Angriffen konnten sich dieses Mal auch die Mitten hervortun und einige schöne Blocks wurden ebenfalls eingestreut. Insgesamt spielten die Wikinger als Mannschaft sehr geschlossen. Einige schöne Ballwechsel gab es für die Zuschauer zu sehen mit Abwehraktionen auf beiden Seiten. Den zweiten Satz konnten wir uns jedoch mit 25:18 souverän sichern. 

 

Der erste Satz war inzwischen vergessen und wir machten im dritten Satz einfach da weiter, wo wir im zweiten aufgehört hatten. Zuspieler Freund verteilte die Bälle souverän und die Wikinger nutzten ihr gesamtes Volleyball Repertoire. Mal wurde gelegt, mal wurde der Block angeschlagen oder auch einfach nur ins Feld geballert. 25:16 hieß es am Ende für uns.

 

Ein Punkt war schon mal sicher, aber wahre Wikinger geben sich damit natürlich nicht zufrieden. Im vierten Satz kam Zuspieler Radü zum Einsatz und gleich die erste Aktion zeigte, dass wir heiß auf drei Punkte waren: Schöne Annahme, schneller Pass auf die Mitte Ketelsen und wuchtiger Schlag in die Neumünsteraner Hälfte. Das war das Erfolgsrezept und die Wikinger spielten den Satz routiniert runter. Ein weiteres Highlight außerhalb aller Routine hatte der Satz aber doch noch zu bieten: Mittelblocker Krukowska, sonst in der Feldabwehr meist schläfrig und träge, konnte sich vor einem harten Neumünsteraner Angriff nicht mehr retten und mussten diesen notgedrungen abwehren. Der Ball flog im hohen Bogen zu Wikinger Linde, der den Ball in das gegnerische Feld legte. Es klappte also alles. Der Satz endete dann 25:20 für uns, sodass wir weitere 3 Punkte im Sack hatten. 

 

Die Wikinger konnten nun endlich das bereitgestellte Bier genießen und spekulierten über den Fauxpas im ersten Satz. Aufstellungs- und Zettelausfüllverantwortlicher Schreiber hatte wohl tief in die Psychotrickkiste gegriffen. Der Vorsprung vor den anderen Mannschaften war bereits vor dem Spieltag sehr groß, sodass er möglicherweise Motivationsprobleme befürchtete. Mit der Maßnahme, einfach eine falsche Nummer auf den Aufstellungszettel zu schreiben, waren wir alle nach dem ersten Satz angestachelt und konnten das Spiel gewinnen. Ohne diesen Psychotrick wäre das sicher nicht gelungen! Die Mannschaft ist schon ganz gespannt, was er sich beim nächsten Spieltag ausdenkt, wenn es gegen den KTV geht. Ob Bierentzug bei Niederlage, den ersten Satz einfach gleich herschenken oder Heiko im Cheerleaderkostüm: die Wikinger sind sich sicher, dass sie jede Prüfung bestehen werden! 

 

Das nächste Spiel findet bereits am 27.01 gegen den KTV statt, die uns, trotz eines 3:0 für die Wikinger, einiges abverlangt haben. Wir sind gespannt auf das Rückspiel und freuen uns auf viele Zuschauer!

 

Bis dahin

Eure Wikinger