Das war Spitze!

An unserem ersten Heimspieltag dieser Saison gab es schon vor dem Spiel ein amüsantes Chaos: Wo ist unsere Punktetafel? „Nicht hier“. Wo ist der Schlüssel für die Trainingshalle, damit wir die Tafel holen können? „Nicht hier“.

Nach einigen Telefonaten sahen wir ein, dass die Wahrscheinlichkeit, dass zufällig jemand eine überflüssige Punktetafel zur Hand habe, gleich null sei. Und so delegierten wir kurzerhand 50min vor Spielbeginn noch einen Einkäufer. Mit Collegeblock und Stift schufen wir eine helle und praktisch orientierte Version des Spielstandzählers.

Unser Kader bestand aus elf Spielerinnen. Merle und Alina würden zuspielen, Lui, Kiki und Sina waren heiß für die Außenangriffe, Krissi, Katha und (beinahe Gast) Alina würden über die Mitte prügeln, Lina wollte auf Diagonal ballern und Mara und Tonja würden flink in Annahme und Abwehr sein.

Das erste Duell war gegen die Russeer Damen. Unsere Aufstellung bestand aus Alina, Lui, Katha, Lina, Kiki und Krissi.

Wir starteten sehr gut in den Satz. Luis sternschnuppenschnelle Aufschläge ließen unsere Gegnerinnen nicht ins Spiel kommen und verschafften uns eine 6:1 Führung. Beim Spielstand von 11:5 kam Kiki zum Aufschlag und landete einen Treffer nach dem anderen, sodass es 18:5 stand, als das Aufschlagrecht wieder an die Russeerinnen überging. Mit dem ein oder anderen schönen Angriff schlossen wir den Satz mit 25:12.

Auch der zweite Satz war gut! Die Annahme saß, der Pass stand und im Angriff lief’s!
Beim Spielstand von 5:3 kam unsere frische Hannoveranerin Alina für unsere Kapitänin Katha auf das Feld. Alina zeigte, dass sie trotz fehlendem Wiker Training nichts verlernt hatte und testete im Angriff mit Erfolg die Ecken der gegnerischen Feldhälfte.
Beim 9:4 kam Wenke Winkelmann bei den Russeerinnen zum Aufschlag. Und ihre Aufschläge hatten es in sich. Mit eklig starken Floats (objektiv gesehen waren sie sehr schön!) holte sie für ihr Team den Ausgleich zum 9:9. Trainer Micha gab uns eine kurze Auszeit und wechselte beim 10:9 Sina ein. Sina ist besonders schmetterstark und durch ihre scharfen Angriffe und Aufschlagfloats ging das Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem besseren Ende für uns aus: 25:21.

Unser Vorhaben, den dritten Satz ruck-zuck für uns zu entscheiden, wackelte zwischenzeitlich. Letztendlich entschieden wir ihn knapp mit 25:23 für uns, aber die Russeerinnen hatten in diesem Satz oft die Nase vorn gehabt. Das lag vor allem daran, dass sich unsere Gegnerinnen gut auf unsere Angriffe eingestellt hatten.
Ob knapp oder nicht, der Satz und damit drei Punkte gingen an uns!

Besonders unsere Außenangreiferin Lui stach in diesem Spiel heraus. Ihr sind bestimmt 60% der 75 erkämpften Punkte zuzuschreiben und sie verdient damit die Auszeichnung als „Punkteroboter“!

Gut gelaunt und gestärkt wollten wir uns in Quietsche-Enten-gelb gegen KTV 3 messen. Auf dem Feld starteten Alina, Lui, Alina, Lina, Sina und Krissi.
Mit sieben Aufschlägen in Folge schafften wir es mit unserer Mittelangreiferin Alina den 2:4 Rückstand aufzuholen und auf 8:4 zu erhöhen. Unsere Zuspielerinnen Alina und Merle wechselten sich bei einem Spielstand von 19:10 ab und beide zeigten, dass sie mehr konnten als nur die Standardpässe. Das Hinterfeld wurde eingesetzt, die Mitte bekam weiter nach außen versetzte Pässe und der schöne „kurz-Kopf“ funktionierte auch!
Über die Mitte zeigte Krissi, wie flexibel sie angreifen konnte. Mal links, mal rechts und mal schlug sie durch die Mitte. Der Satz endete 25:13.

Wir wechselten die Seiten und die Aufstellung aus dem ersten Satz mit Merle im Zuspiel durfte auch den zweiten Satz bestreiten. Weiterhin zeigten wir was wir konnten. Unsere Annahme war stabil, das Zuspiel variabel und die Angriffe trafen die Lücken der Gegnerinnen. Jedoch zeichneten sich erste Schwierigkeiten ab.
Unsere Abwehr hatte in der Mitte des Feldes ein großes Loch, welches wir nicht gestopft kriegten. Zum Glück gab es nur wenige Angriffe dorthin, sodass wir uns den Satz mit 25:22 holten.

Eigentlich sollte das Spiel nach dem dritten Satz zu Ende sein, aber etwas ärgerlich verloren wir ihn mit 26:24.
Die Kielerinnen erkämpften sich gleich am Anfang des Satzes eine Führung. Lui schuf mit ihren Granatenaufschlägen zwar den Ausgleich vom 9:13 zum 14:14, konnte den Satzgewinn der Kielerinnen jedoch nicht verhindern.

Im Nachhinein war es gar nicht so schlimm den dritten Satz abzugeben. Denn der vierte Satz war wirklich Spitzenklasse!
In der Annahme und in der Abwehr agierten wir flink und bekamen auch die Aufschläge der Kielerin Silke Hinrichsen in den Griff, nach dem wir eine kurze Serie kassieren mussten.
Alina spielte Traumpässe, Katha trickste über die Mitte und verwandelte einen Pass nach dem anderen. Trotz der stickigen Luft in der Halle hatte auch die Härte unserer Angaben nicht nachgelassen. Besonders Lina drehte im letzten Satz nochmal richtig auf und brachte uns mit einer fünfer und einer sechser Aufschlagserie dem Satzgewinn näher.
Wir gewannen 25:17 und holten uns damit an diesem Spieltag volle sechs Punkte!

Der Spieltag hat richtig Spaß gemacht. Wahrscheinlich auch deshalb, weil sich das Training der letzten Wochen bezahlt gemacht hat. Unsere Annahme war gut und im Angriff konnten wir endlich direkte Punkte verbuchen, anstatt zu warten bis die Gegner einen Fehler machen. Damit führen wir aktuell die Tabelle der Verbandsliga der Damen an, yippi!
Für die klasse Annahmen waren vor allem unsere Liberas Mara und Tonni verantwortlich – special thanks to you!

Trotz der Tabellenspitze sollten wir bis zum nächsten Spieltag an unserer Wachsamkeit und an unserer Kurzsicherung arbeiten, damit nicht noch mehr Bälle in unser Feld plumpsen.

Zum Schluss bleiben noch Genesungswünsche aus. Im ersten Satz verletzte sich Jessica Stosik vom TSV Russee beim Angriff und war für den Rest des Spiels nicht mehr einsatzfähig.
Liebe Jessi, wir wünschen dir und deinem Knie alles Gute!